Überraschung im Odenwald

Gebt unserem Gott die Ehre!

Für die Gemeinde Höchst im Odenwald war es der Überraschungsbesuch im Jahr 2017: Bez.-Ap. Bernd Koberstein kam unangemeldet zum Jahresabschlussgottesdienst. Er diente mit dem Textwort aus 5. Mose 32,3.4: „Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserem Gott allein die Ehre! Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.“

Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Bezirksapostel auf das schöne Wiedersehen mit den Geschwistern der Gemeinde ein. Es sei nun schon einige Zeit vergangen, seitdem er das letzte Mal in Höchst gewesen wäre, wie schön die Gemeinde sich entwickelt habe und wie groß die Freude und Dankbarkeit sei, diesen letzten Gottesdienst im alten Jahr miteinander zu erleben.

Zu dem Eingangslied „Bis hierher hat mich Gott gebracht“ (GB Nr. 30) fragte er sich, wohin ihn Gott dieses Jahr habe bringen können. Er stellte die Frage in den Raum, wie weit die Entwicklung im Wachsen des Wesens zum Ebenbild Christi gekommen sei. „Als Bezirksapostel bin ich mitunter auch einmal Angriffen ausgesetzt, die ich als ungerecht empfinde. Dann ist mein Anspruch, jedes Gotteskind, egal wie es sich mir gegenüber verhält, aufrichtig zu lieben. Da stellt sich die Frage, wie weit bin ich im Füße waschen aller mir Anvertrauten?“, so der Bezirksapostel.

Wie weit habe Gott uns im Vergeben, wie Christus es tat, bringen können. Wie sehr könne in uns die Kraft der Liebe Gottes, die ausgegossen ist durch die Gabe des Heiligen Geistes, bereits erweckt, aktiviert und umgesetzt werden.

Vom rechten Warten

Der Bezirksapostel verglich das Warten der Gaubensgeschwister mit dem Warten des Jakob auf Rahel. Dieser diente 7 Jahre für Rahel, der Tochter Labans und dann weitere 7 Jahre, nachdem er zuerst die ältere Tochter zur Frau bekam. „Wie war es ihm in der Wartezeit ergangen? Es kam ihm vor als wären es einzelne Tage, weil er sie so liebte. Das ist der Schlüssel!“, beschrieb der Bezirksapostel den Zusammenhang mit Hinweis auf 1. Mose 29, 20. Wenn die Liebe zu Christus am Brennen bliebe, dann fiele das Warten auf die Wiederkunft Christi leicht. „Die Liebe bleibt immer überzeugt: Er kommt! Sie vermittelt die Kraft auszuharren und zu warten und nicht zu resignieren“, fügte der Bezirksapostel an.

Im ständigen Wandel bleibt Gott die Konstante

Der Bezirksapostel ging ein auf die vielen Umbrüche und Veränderungen auf allen Gebieten – auch im Werke Gottes. „Wir dürfen den lieben Gott als Fels, als Konstante betrachten. Wie auch immer wir Menschen mit ihm umgehen, er liebt alle Menschen und er will allen helfen!“ Mose habe beim Thema “Felsen” besondere Erfahrungen gemacht. Durch den Felsen kam das rettende Wasser für das Volk Israel. Doch Mose agierte eigenständig und hörte nicht auf die Anweisung Gottes. Er hatte gute Erfahrungen mit seinem Stab gemacht und schlug damit gegen den Felsen. Das entsprach in diesem Fall aber nicht der göttlichen Anweisung.

Menschen neigten dazu, wenn eine Sache gut funktioniere, sie zu wiederholen. Es sei jedoch von grundlegender Bedeutung dem zeitgemäßen Willen Gottes zu folgen.

Den Willen Gottes erkennen

Bezirksapostel Koberstein ging auf das schon seit Jahren gemeinsame Ringen im Apostelkreis zum Thema Amtsverständnis ein: „Wir beten und ringen um das Erkennen des göttlichen Willens. Wir müssen uns ganz sicher sein, was Gottes Wille ist. Das betrifft auch Entscheidungen bei Ordinationen von Amtsträgern und Beauftragungen von Vorstehern. Ich will wissen, was will mein Vater im Himmel für die mir anvertrauten Gotteskinder.“

Gottes Werke sind vollkommen!

Wir Menschen stellten immer wieder fest, dass wir Defizite haben, nie vollkommen seien auch hinsichtlich der Pläne und Vorhaben. Zusammenfassend sagte der Bezirksapostel: „Gottes Gnade, seine Liebe, sein Planen, seine Werke sind vollkommen, dafür darf man ihn ehren und ihm danke sagen. Er wird uns auch nie den Zugang zum Heil verwehren, egal wie die Verhältnisse sind in denen wir stehen. Selbst unsere Entscheidungen hindern ihn nicht daran uns gnädig zu sein. Und selbst das, was sich uns heute in unserem Menschsein erschließt an der Größe Gottes – das ist so immens, so riesig, dass wir wirklich nur zu diesem Ergebnis kommen: Wir geben Gott allein die Ehre, das ist unser Reichtum und das mag übrig bleiben am Ende des Jahres“.

 

Bilder: Jessica Krämer und Marcel Felde
Text: Jessica Krämer und Frank Schuldt  (NAK Westdeutschland)